Salesforce Email Studio und was wir damit so tun.
Teil zwei unseres (zunächst nicht so ausführlich geplanten) Interviews zu Salesforce und E-Mail-Marketing-Automation. Michelle und Rémy plaudern darüber, wie wir Email Studio für unsere Kundinnen und Kunden nutzen und was das Tool leistet. Willkommen zum deep dive.
Im ersten Blogbeitrag rund um Salesforce haben wir eher über allgemeine Aspekte gesprochen und den Journey Builder kurz gestreift.
Heute liegt der Fokus auf dem Email Studio. Unsere Salesforce-Spezialisten Rémy Sager und Michelle Goti arbeiten regelmässig damit und haben deshalb einiges darüber zu berichten.
Ach ja: Wie im ersten Teil versprochen, gibt es am Ende noch ein paar Tipps für dich. Aber zunächst:
Was ist Email Studio?
Rémy: Lass mich Salesforce zitieren: «In Email Studio können Sie personalisierte E-Mails – von einfachen Newslettern bis hin zu sehr komplexen Kampagnen – erstellen und senden. Sie können kommerzielle Werbe-E-Mails wie auch transaktionale oder getriggerte Nachrichten senden. Zur Optimierung der Leistung bietet die Anwendung umfassende Tracking- und Optimierungsfunktionen.»
Ein Kunde will Email Studio nutzen. Wie geht ihr bei neuen Projekten vor?
Rémy: Das hängt selbstverständlich vom jeweiligen Kunden ab.
Typischerweise erhalten wir zunächst ein Briefing und erarbeiten daraufhin ein CI/CD-gerechtes Konzept in unserem Grafiktool XD von Adobe. Hat der Kunde das Konzept genehmigt, erstellen wir in Email Studio eine Mastervorlage, die alle Elemente enthält, die später einmal zum Zug kommen können. Dazu gehören zum Beispiel Bild-/Textblöcke, ein- und mehrspaltige Blöcke, Call-to-Action-Elemente, Header und Footer und viele andere mehr.
Diese Vorlage testen wir auf Herz und Nieren und stellen so sicher, dass davon abgeleitete Kampagnentemplates einwandfrei funktionieren.
Bietet Email Studio unterschiedliche Editoren, um Templates zu erstellen?
Michelle: Ja, es gibt einen Drag-and-Drop-Editor, einen HTML-Editor, einen Texteditor und sogar einen Skript-Editor. Meistens verwenden wir eine Kombination aus Drag-and-Drop und HTML.
Der Editor ist zwar nicht der modernste, aber er bietet einige nützliche Funktionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Datenbank-Abfragen einzubauen und komplexe Personalisierungen vorzunehmen.
Ebenfalls hilfreich ist die Möglichkeit, Referenzinhalte einzubinden und in mehreren Mails zu verwenden. Im Falle einer Änderung des Inhaltes, passe ich diesen einmal an, woraufhin er in allen Mails übernommen wird. Das spart viel Zeit. Email Studio ist eines der wenigen Systeme mit diesem äusserst effizienten Feature.
Rémy: Übrigens lassen sich gewisse Anpassungen sogar vornehmen, nachdem eine E-Mail versandt worden ist. Alle, die die E-Mail öffnen oder erneut öffnen, erhalten dann den neuen Inhalt angezeigt. Das ist zum Beispiel sehr praktisch, wenn einmal ein falscher Link hinterlegt worden ist oder ein Produktbild nicht mehr aktuell ist.
Bietet Email Studio unterschiedliche Editoren, um Templates zu erstellen?
Michelle: Ja, es gibt einen Drag-and-Drop-Editor, einen HTML-Editor, einen Texteditor und sogar einen Skript-Editor. Meistens verwenden wir eine Kombination aus Drag-and-Drop und HTML.
Der Editor ist zwar nicht der modernste, aber er bietet einige nützliche Funktionen, wie zum Beispiel die Möglichkeit, Datenbank-Abfragen einzubauen und komplexe Personalisierungen vorzunehmen.
Ebenfalls hilfreich ist die Möglichkeit, Referenzinhalte einzubinden und in mehreren Mails zu verwenden. Im Falle einer Änderung des Inhaltes, passe ich diesen einmal an, woraufhin er in allen Mails übernommen wird. Das spart viel Zeit. Email Studio ist eines der wenigen Systeme mit diesem äusserst effizienten Feature.
Rémy: Übrigens lassen sich gewisse Anpassungen sogar vornehmen, nachdem eine E-Mail versandt worden ist. Alle, die die E-Mail öffnen oder erneut öffnen, erhalten dann den neuen Inhalt angezeigt. Das ist zum Beispiel sehr praktisch, wenn einmal ein falscher Link hinterlegt worden ist oder ein Produktbild nicht mehr aktuell ist.
Wie organisiert ihr in Email Studio die Inhalte, um den Überblick zu behalten?
Rémy: Die Organisation der Inhalte gilt es gut zu planen. Es ist wichtig, eine logische Ordnerstruktur zu haben, damit man den Überblick behält.
Wir gehen so weit, dass jede E-Mail eine eigene Ordnerstruktur mit den Inhalten erhält. Das hilft uns, den Überblick zu behalten, besonders wenn es viele Assets gibt. Wir haben separate Ordner für Bilder, Blöcke, Templates und AMP-Scripts. Es lohnt sich, diese Struktur beizubehalten, um Verwirrung zu vermeiden, besonders bei komplexen Kampagnen.
Michelle: Ja, das erleichtert die Arbeit enorm. Besonders wenn mehrere Leute an einem Projekt arbeiten, ist es wichtig, dass alles gut organisiert ist. Liegen zu viele Dateien in einem Ordner, wird es schnell chaotisch. Es lohnt sich deshalb, frühzeitig eine gute Struktur zu schaffen, um später keine Zeit mit dem Suchen von Assets zu verschwenden.
Ihr habt vorhin die Personalisierungsmöglichkeiten angesprochen. In welchem Komplexitätsgrad setzt ihr diese um?
Rémy: Das hängt stark vom Kunden ab. Die grösste Herausforderung ist oft die Verfügbarkeit der geeigneten Daten. Wenn die Daten sauber und konsistent sind, dann wird es richtig spannend.
Viele Kunden haben inzwischen einfache Willkommens-Journeys umgesetzt und sind dadurch auf den Geschmack gekommen. Besonders im Bereich Cross- und Up-Selling gibt es spannende Möglichkeiten, um Hebel zu entwickeln und einzusetzen.
Kannst du mir ein Beispiel nennen?
Rémy. Ja klar. Nehmen wir den TCS, der sowohl Einzel- als auch Familienmitgliedschaften anbietet. Wenn die Daten zeigen, dass ein Einzelmitglied in der Vergangenheit ein Familienprodukt genutzt hat, könnte man ihm automatisch ein Angebot unterbreiten, seine Mitgliedschaft auf eine Familienmitgliedschaft zu erweitern.
Michelle: Der TCS ist ein super Beispiel. Dank der vielen verfügbaren Daten können wir bei der Personalisierung sehr weit gehen. Wir haben beispielsweise Mails, die je nach Familienstatus unterschiedliche Bilder verwenden – Familien sehen Familienbilder, während Einzelpersonen auf sie zugeschnittene Inhalte bekommen. Auch Sparbeträge aus dem Benefit-Programm werden individuell berechnet und in den Mails angezeigt.
Der Individualisierung sind fast nur durch Daten Grenzen gesetzt. Oder besser: durch nicht verfügbare Daten.
Der TCS kommuniziert mit Sicherheit mehrsprachig. Wie wird diese im Email Studio gelöst?
Michelle: Auch da kommt es auf den Wunsch des Kunden an. Beim TCS arbeiten wir innerhalb der Kampagnen-Mails mit Scripting, das automatisch die Sprache des Empfängers abfragt und den entsprechenden Inhalt anzeigt. Dadurch benötigen wir lediglich eine statt drei Kampagnen bei der jede Sprache ein separates E-Mail enthält.
Allerdings gibt es auch Kunden, die es bevorzugen, separate Mails für jede Sprache zu haben. Sei es wegen des Trackings oder weil das für den Kunden einfacher ist und weniger technische Kenntnisse erfordert.
Welche Möglichkeiten bietet das Email Studio für das Testen von E-Mails? Könnt ihr beispielsweise Kundendaten vor dem Versand überprüfen?
Rémy: Ja, klar. Email Studio bietet eine E-Mail-Vorschau mit Testdaten oder Live-Daten aus Data-Extensions.
So können wir uns beispielsweise durch unterschiedliche Versionen eines Mails durchklicken und prüfen, ob alles richtig funktioniert. Dazu gehört auch das Testen von Links. Oder die Anzeige der Mails in der Mobile-Version, um die richtige Darstellung auf verschiedenen Geräten sicherzustellen.
Selbstverständlich können auch Testmails an einzelne Empfänger oder an Testgruppen ausgelöst werden. Das ist eine weitere Stärke von Email Studio.
Es gibt nur wenige Funktionen, die nicht im Testmodus überprüft werden können – dazu gehören zum Beispiel SMS-Nachrichten – aber ansonsten sind die Testmöglichkeiten sehr umfangreich.
Was nehmt ihr euren Kunden ab? Und was erledigen sie selbst?
Rémy: Wir nehmen den Kunden so viel ab, wie sie uns überlassen möchten. Bisher haben wir für unsere Kunden häufig Mails eingepflegt und versendet oder ganze Journeys gebaut.
Der Trend geht aber klar dahin, dass Unternehmen einfache Konzepte selbst umsetzen. Wir nehmen dann eher die Rolle des Sparring-Partners und Supervisors ein. Vor allem Korrekturen und Tests laufen oft über uns.
Wie sieht es mit Tipps für unsere Leserinnen und Leser aus?
Michelle: Mein Tipp: Einfach mal ausprobieren! Man kann eigentlich nichts kaputt machen, einfach loslegen und testen.
Rémy: Lasst euch vor allem nicht von der technisch anmutenden Oberfläche abschrecken. Salesforce sieht vielleicht auf den ersten Blick kompliziert aus, aber man sollte sich einfach Zeit nehmen, sich einzuarbeiten.
Es gibt unglaublich viele Ressourcen, wie zum Beispiel Trailhead, wo du Schritt für Schritt alles lernen kannst. Und wer nicht weiterkommt, kann sich Hilfe holen – wir unterstützen zum Beispiel unsere Kunden auch beim Onboarding und zeigen ihnen, wie alles funktioniert.
Michelle: Wenn es ums Scripten geht, ist ChatGPT sehr nützlich, insbesondere wenn du kein Entwickler bist und Unterstützung brauchst. ChatGPT kann nicht nur Scripts erstellen, sondern dir auch Zeile für Zeile erklären, was das Script tut.
Das ist eine grossartige Hilfe, um die Komplexität besser zu verstehen und Fehler zu vermeiden.
Rémy: Einen Impuls habe ich noch zum Schluss: Behaltet die Balance zwischen Perfektion und Wirkung im Auge. Es gibt Projekte, bei denen wir unglaublich viel Aufwand betreiben, um alles zu perfektionieren, obwohl das gar nicht nötig wäre.
Am Ende zählt, ob die Botschaft relevant ist und nicht, ob ein Bild zwei Pixel zu weit vom nächsten Inhaltsblock entfern ist.
Mit den Tools, die heute zur Verfügung stehen, erreichst du viel, ohne dich im Detail zu verlieren. Organisiere dich gut, nutze die vorhandenen Ressourcen und erstelle Kampagnen mit Schmackes!
Das nenne ich mal ein Schlusswort!
Vielen Dank für das Interview, Michelle und Rémy.
Falls du den ersten Teil nicht gelesen hast. Bitte hier entlang.